Steigende Kosten für Baumaterial, teurere Kredite bei Bankinstituten, Inflation – ein Einfamilienhaus kostet heute etwa doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung jüngst in einer Untersuchung von 97 deutschen Städten herausgefunden.
Das führt dazu, dass immer mehr Menschen nach einer Mietwohnung suchen. Jedoch steigen auch hier die Preise. Kostete eine Wohnung vor 10 Jahren noch 600 € so bezahlt man heute rund 900 € Miete.
Je nach Wohnort und Lage steigen die Preise der Mietwohnungen unterschiedlich stark. Dennoch liegt laut der IW der Zuwachs in allen Bundesländern über dem mittelfristigen Trend. Am wenigsten stark stiegen sie wohl in Baden-Württemberg, Sachsen und Hessen mit gut 4%. Die kräftigsten Mietanstiege können das Saarland (7,9%), Brandenburg (9,1%) und Mecklenburg-Vorpommern (10,3%) verzeichnen.
Bekannte Metropolen wie Frankfurt, Stuttgart und München hatten relativ moderate Aufschläge zwischen 1,4%-3,5%. Dafür stiegen die Mietpreise in Düsseldorf mit 5,9%, Leipzig um 7,8% und Berlin mit 8,3%.
„In den sehr teuren Städten fallen die Zuwächse – wahrscheinlich aufgrund fehlender Zahlungsfähigkeit – geringer aus“,
– Michael Voigtländer IW-Immobilienexperte
Die steigende Nachfrage nach Mietwohnungen verstärkt den Aufwärtsdruck. Zudem kommen durch steigende Baupreise, höhere Zinsen und geringe Förderungsmöglichkeiten im Wohnungsbau eine Stornierungswelle (November 16,7% & Oktober mit 14,5%).
Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes erwartet einen Einbruch im Wohnungsbau: 245.000 Wohnungen dürften 2023 fertiggestellt werden – das sind 12% weniger als in diesem Jahr. Somit baut sich der Wohnungsnotstand weiter aus.
400.000 neue Wohnungen jährlich: Das Ziel des Bunds wird – stand jetzt – weit verfehlt
Die „Löchrige Mietpreisbremse“ und die Zunahme von Indexmietverträgen sind laut des Deutschen Mieterbundes verantwortlich für den Anstieg der Angebotsmieten.
„Notwendig sind ein Verbot des Neuabschlusses von Indexmieten, eine Kappung von Indexmieterhöhungen im Bestand, eine anwendbare Mietpreisbremse und die Ahndung von Mietwucher.“
– Melanie Weber-Moritz Bundesdirektorin
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